Vorsicht Bärlauch – Verwechslungsgefahr

Der Bärlauch (Allium ursinum) erlebt seit einigen Jahren eine wahre Renaissance und hat sich mittlerweile auch wieder in den deutschen Restaurant-Küchen fest etabliert. Dabei gehört der Bärlauch eigentlich zu den ältesten Nutz- und Heilpflanzen Europas und war schon bei den Kelten und Germanen bekannt.

Wer heute im Trend liegen möchte, kommt am zarten Knoblaucharoma des Bärlauchs kaum vorbei und auch immer mehr Gemüsehändler und Nahrungsmittelhersteller erweitern mit dem würzigen Knoblauchersatz ihre Angebote. Immer mehr Convenience-Produkte überschwemmen die Supermarkt-Regale – vom Bärlauch-Ravioli, über Bärlauch-Frischkäse und -Kartoffelsalat, bis hin zum Bärlauchpesto ist alles erhältlich.
Dabei kann der Hobby-Gärtner die Bärlauch-Pflanzen auch sehr gut im eigenen Garten züchten. Wer Bärlauch im Garten ansiedeln möchte muß nicht einmal besondere Standortbedingungen beachten. Bärlauch geheiht unter Büschen und Bäumen, sofern man ein wenig auf feuchten, humosen und kalkhaltigen Boden achtet.

Bärlauch ist allerdings ein sogenannter Frostkeimer, d.h. Bärlauchsaatgut benötigt mindestens einen Winter, also eine Vegetationsperiode, um zu keimen. Wer sicher gehen will, sollte seine Samen vor der Aussaat einige Tage in die Tiefkühltruhe stellen. Für ungeduldige Bärlauch-Fans gibt es heute aber auch schon vorgezogene Pflanzen im Fachhandel – dem Trend sei Dank. Und wenn der Bärlauch sich im Garten wohlfühlt, dann breitet er sich in den kommenden Jahren schnell von ganz alleine weiter aus. Wer seine Bärlauch-Sämereien im Zaum halten will, der muß den Aussaat-Bereich bzw. sein Beet von vornherein irgendwie begrenzen.

Bärlauch ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch und als Gewürz oder Gemüse vielseitig in der Küche zu verwenden. Problematisch ist lediglich, daß der wildwachsende Bärlauch im Freiland bzw. im Wald leicht mit giftigen Pflanzen verwechselt werden kann. Ähnliche Blätter besitzen z.B. der Gefleckte Aronstab, das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose, so daß es bei der Bärlauch-Ernte häufiger zu Verunsicherungen kommt. Im schlimmsten Fall kann die Verwechselung mit einer Giftpflanze nämlich tödliche Folgen haben – also Vorsicht! Nur Bärlauchblätter verströmen beim Zerreiben einen knoblauchartigen Geruch. Wer dies beachtet, hat mit Bärlauch eine gute Alternative zum Knoblauch, ohne die typischen Körpergerüche nach dem Verzehr befürchten zu müssen.