Wasserverbrauch senken – Regenwassernutzungsanlage

Trinkwasser ist lebensnotwendig und eigentlich der wertvollste Rohstoff unserer Erde. Durch gestiegene Wasserpreise konnte sich in Deutschland ein eindeutiger Trend zum Wassersparen durchsetzen, der sich während der letzten Jahrzehnte auch in den zahlreichen Produkten mit wassersparender Technik widerspiegelt. Als Konsequenz sankt der Pro Kopf-Wasserverbrauch in Deutschland erheblich, da auch Umweltverbände immer wieder zum schonenden Umgang mit Trinkwasser aufgerufen haben.

Regenwassernutzungsanlagen

Die Bevölkerung der Industriestaaten verbraucht heutzutage ca. 10x mehr Wasser als die Menschen in Entwicklungsländern. Dabei fließt etwa 20% unseres täglichen Wasserverbrauchs mehr oder weniger ungenutzt aus der Toilettenspülung. Und auch bei der Garten- bzw. Rasen-Bewässerung wird viel Trinkwasser verbraucht. Das klingt nach Verschwendung, allerdings muß angemerkt werden, daß die Einsparung von Trinkwasser in unseren regenreichen Gebieten, in der Regel den Wassermangel in anderen Gegenden nicht lindern würde, da der Transport der Wasser-Überschüsse zumeist keine praktikable Alternative darstellt.
Wer trotzdem der Meinung ist, mit wertvollem Trinkwasser sollte sparsamer und bewusster umgegangen werden, der hat die Möglichkeit auf seinem Grundstück eine Regenwasserzisterne einzubauen. Damit können Haus- bzw. Gartenbesitzer, die aufgrund steigender Energiepreise und Lebenshaltungskosten nach Einsparpotential beim Wasserverbrauch suchen, in Zukunft Regenwasser für Garten und auch Toilettenspülung nutzen.
Mit der Installation einer solchen Regenwassernutzungsanlage, können in günstigen Fällen bis zu 50% des Trinkwasserbedarfs im Haushalt eingespart werden. Die Regenwassersammelanlage fängt das auf den Dachflächen anfallende Regenwasser auf und sammelt es in einem unterirdischen Tank – überschüssiges Wasser wird in die Kanalisation abgeleitet. Natürlich gibt es auch weitere Möglichkeiten, um den Regenwassertank unterzubringen. Wer auf aufwendige Erdarbeiten verzichten möchte, der kann den Tank im Keller aufstellen oder einen oberirdischen Regenwassertank nutzen. Wobei diese beiden Möglichkeiten nicht unbedingt ideal sind, da es bei hohen Temperaturen leicht zu einer Keimbildung im Tank kommen kann. Platzsparend und kühl läßt sich das aufgefangene Regenwasser alleine in Erdtanks lagern, deshalb werden Regenwassernutzungsanlagen meistens im Rahmen von Neubauten realisiert. Denn neben der Installation des Wassersammelbehälters wird auch noch ein zweiter (separater) Wasserkreislauf im Haus benötigt, an den die WC-Spülungen bzw. Waschmaschinen angeschlossen werden können.
Separate Leitungen sind vorgeschrieben, da gesammeltes Regenwasser keine Trinkwasserqualität besitzt und deshalb nicht an den Trinkwasserkreislauf angeschlossen werden darf. Darüber hinaus besteht für Regenwassernutzungsanlagen im Altbau und Neubau eine Genehmigungspflicht und für die Entnahmestellen von Regenwasser bzw. Rohrleitungen eine besondere Kennzeichnungspflicht, d.h. es existiert zumindest eine Anzeigepflicht beim Wasserversorger und beim Gesundheitsamt. Wer also eine Regenwasseranlage plant, sollte unbedingt genauere Informationen bei der jeweiligen Wasserbehörde (untere / obere) einholen, manchmal gibt es nämlich auch Zuschüsse und Fördermittel für Regenwasser-Sammelanlagen.
Heutzutage werden zur unterirdischen Speicherung des Regenwassers entweder Betonzisternen oder monolithische Kunststoff-Erdtanks eingesetzt. Eine Betonzisterne muß per Kran angeliefert werden, hat aber den großen Vorteil, daß der Bereich über dem Tank befahren werden kann. Deshalb können sie gut unter Einfahrten bzw. Garagen-Auffahrten plaziert werden.

Eine andere Möglichkeit Trinkwasser zu sparen bietet eine sogenannte Grauwasseranlage. Bei der Installation einer Grauwasseranlage wird das Wasser von Dusche, Badewanne und Handwaschbecken zweifach genutzt. Dazu wird das Wasser aufgefangen und aufbereitet, so daß es nachträglich für die Toilettenspülung genutzt werden kann. So wird der Wasserverbrauch ebenfalls gesenkt. Verständlicherweise wird aber auch hierfür ein zweites Leitungsnetz benötigt und eine Stellfläche für die Grauwasser-Recyclinganlage. Ansonsten läßt sich durch die Verwendung von Grauwasser ohne hygienisches Beeinträchtigungen sowie ohne Komfortverlust im Haushalt auf intelligente Weise wertvolles Trinkwasser einsparen.